Echter Mädesüß (Filipendula ulmaria)

Beitrag vom 30 Jul, 2021

Von Zdenka Hanakova

Beschreibung

Echter Mädesüß ist eine alte Heilpflanze, die von unseren Vorfahren sehr geschätzt wurde.

Jetzt steht sie in voller Blüte und mit ihren sehr intensiven, ein wenig Bittermandel- Honig Duft vergisst man sie nicht so schnell.

Sie ist auch eine außenordentlicher Insekten-Kraut – sehr beliebt ist sie bei Bienen, Hummeln und Schmetterlingen, denen sie wertvollen Nektar bietet, aber auch Futterpflanze für Schmetterlingsraupen wie z. B. Mädesüß-Perlmutterfalter „Brenthis ino“.

Ursprünglich wurde dem Mädesüß der lateinischen Namen „Spiraea ulmaria“ gegeben und wurde den Spiersträuchern zugeordnet. Später wurde er umbenannt. Doch die alte Bezeichnung lebt heute noch auf ganz prominente Weise weiter. Denn kein geringerer als der Medikamentenname „A-spir-in“ leitet sich von „Spir-aea“ ab.

Erkennungsmerkmale

  • Echtes Mädesüß mag nasse Füße und ist deshalb auf feuchten Wiesen, an Gräben und Bachläufen zu finden.
  • Es wird bis zu 2 m hoch.
  • Am Boden bildet er eine Rosette aus grundständigen Blättern, daraus erhebt sich ein häufig rot gefärbter, kantiger, beblätterter Stängel.
  • Der Stängel verzweigt sich im oberen Teil.
  • Die Blätter sitzen wechselständig am Stängel und sind unpaarig gefiedert. Sie sind deutlich geädert und gezähnt und auf der Unterseite mit einem weißen Flaum überzogen.
  • Die Blüten sind cremig weiß und stehen in üppigen Doldentrauben am Ende des Stängels.
  • Nach den Blüten entwickeln sich winzige Samen, welche in kleinen Nüsschen zusammensitzen

Sammelzeit

März bis September

feuchte Wiesen, Gräben, Bachläufe, Ufern, Quellen, nährstoffreiche Lehm- und Tonböden, bis 1400 m ü. M.

Blätter, Blüten, Triebe

Geschmack

mandelartig, süß-herb, Duft aller Pflanzenteile nach Zerreiben honigartig süß

Verwechslung

Mädesüß kann mit dem Kleinem Mädesüß verwechselt werden, den genauso verwendet werden kann, es kommt jedoch nur noch selten vor und sollte deshalb von Wildsammlungen ausgeschlossen werden.

Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Hauptwirkstoff Salicylaldehyd), Flavonoide (bis 5 %), Gaultherin, Heliotropin, Gerb- und Schleimstoffe, Kieselsäure, Salicylsäurebindungen, Vanillin, Zitronensäure, Spiraein (Farbstoff)

Eigenschaften

schmerzstillend, krampflösend, kräftigend, entzündungshemmend, fiebersenkend, schweißtreibend, harntreibend, antibakteriell (tötet Staphylococcus aureus und Escherichia coli Bakterien ab), antirheumatisch

Hilft bei

Kopfschmerzen, Migräne, Erkältungen, Ausfluss, Blasenentzündungen, Nierenprobleme, Fieber, Gicht, Rheuma, Arteriosklerose, Pickel, Tollwut (Nach Dr. Priessnitz – pharmakologisch bestätigt), Sodbrennen, Ruhr, Durchfall, Völlegefühl, Blähungen, Wundheilung

In der Heilkunde

Arzneiliche VerwendungNutzen des blühenden Krautes als harn- und schweißtreibendes Mittel bei Erkältungen. Häufig ist er in fertigen Mischungen zu finden. In einer russischen Veröffentlichung wird eine Wirkung gegen Tumoren und ein ausgleichender Effekt auf das Immunsystem beschreiben.
HomöopathieBei Rheuma, Wasseransammlungen und Akne, bei grippalen Infekten.
VolksmedizinAnregung der Harnfunktion, bei Muskel-, Gelenkrheumatismus und Gicht

 

Bereits die alten Griechen verwendeten Mädesüß als Heilmittel gegen Ruhr, Weißfluss, Durchfall und Tollwut. Sie nutzten vor allem die Wurzel. Dazu werden 15 g Wurzel mit einem halben Liter Wasser aufgekocht. Von dem Aufguss können bis zu drei Tassen am Tag getrunken werden.

Aus seinen Blüten und Blättern kannst du auch Tee, Tinktur, Gesichtspflege oder z. B. Oxymel herstellen.

In der Ernährung

Blüten, Blütenknospen, Früchtejunge Früchte wie auch Blüten und Blütenknospen zur Aromatisierung (ähnlich wie Waldmeister), Süßen verschiedensten Süßspeisen, Schlagsahne, Spirituosen, Wein, Met, Bier, Wildkräuterlimo, Tee, Backzutat für Kuchen, Verfeinerung in Obstsalat
Blätter

ganz junge, weiche Blätter zum Würzen von Salaten, Smoothie, aufgebrüht als Tee, gekocht mit anderen Wildgemüse wie Sauerampfer oder mit Spinat

getrocknete Blätter als Würzzutat für Fisch, Salat oder Smoothie

Wurzelnin geringer Menge als Zutat für Kochgemüse und Suppen oder als Tee

 

Häufiger wird Echtes Mädesüß in der französischen Küche und der Küche in Brüssel und der Wallonie verwendet. Mädesüß-Sorbet wird gelegentlich als Zwischengang oder Abschluss eines Essens gereicht, da die Pflanze Sodbrennen entgegenwirken soll.

Rezepte

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