Beschreibung
Die wunderbare Brennnessel ist eines der vielseitigsten Kräuter. Sie ist, ein wertvolles Nahrungsmittel mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, eine große und vielfältige Heilerin, eine wunderbare Düngepflanze für stark zehrende Pflanzen, dient der Stoffgewinnung (Seile, Textilien, Papier), ist eine der Hauptlieferanten des Chlorophyllbedarfes der Industrie, ist eine alte Färberpflanze (grüngelbe Farbe) und sie wird in der Kosmetik verwendet. Mit ihren feinen Brennhaaren, die bei leisester Berührung brechen und Histamine in die Haut spritzen, hat die Brennnessel eine fast schon tierische Natur. Sie wird 50-150 cm groß und ist eine Zeigerpflanze für stickstoffreiche humose Böden.
Erkennungsmerkmale
- vierseitiger Stängel,
- grob gezackte an Stielen stehende Blätter,
- die Blätter stehen paarweise am Stängel, immer kreuzweise versetzt,
- unscheinbare grünliche Blüte hängt an 2-5 cm langen Rispen,
- es gibt männliche (kürzer und nicht so üppige Blütenrispen) und weibliche Pflanzen,
- die Samen haben eine braune Farbe,
- fein verästelte und flach kriechende Wurzel,
- und nicht zuletzt: Brennhaare!
Ernte
März bis Dezember
nährstoffreiche Standorte, Gärten, Wegränder, Waldränder, Böschungen
Blätter, Samen, Triebe, Wurzeln
Geschmack
Grundgeschmack ist spinatartig, jedoch aromatischer und würziger, Früchte nussig
Verwechslungsgefahr und Hinweise
Mit der Taubnessel und der Nesselblättrigen Glockenblume, die beide nicht giftig sind, auffällige Blüten haben und keine Brennhaare besitzen.
Brennnessel sollte bei Herzinsuffizienz und Ödemen nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden.
Inhaltstoffe
Ameisensäure, Acetylcholin, Carotinoide, Chlorophyll, Eisen, Eiweiß, Fett, Flavonoide Quercetin, Kämpferol, Isorhamnetin), Folsäure, Gerbstoffe, Indole (Histamin, Serotonin) Kalium, Kieselsäure (Silicium), Kohlenhydrate, Linolsäure, Magnesium, Phosphor, Phytohormone, Schleimstoffe, Vitamin A, C, E
Eigenschaften
blutreinigend, blutbildend, blutzuckersenkend, dermatologisch, entgiftend, entschlackend, entzündungshemmend, enzymproduktionsfördernd, harntreibend, hautreizend, krebsvorbeugend, kreislaufanregend
Anwendungen
In der Heilkunde
Die Brennnessel ist eine vielseitige Heilerin und kann gut zu einer ausgeglichenen Ernährung beitragen. Sie wurde schon in der Antike als Gemüse empfohlen und bei Leiden wie Lungenentzündung oder Geschwüren eingesetzt. Im Mittelalter wurde die Brennnessel zur Linderung von Asthma benutzt und den Samen eine fruchtbarkeitsfördernde Wirkung nachgesagt. Als Aphrodisiakum werden sie noch heute genommen!
Auch in der Tierheilkunde ist die Brennnessel beliebt, sie regt z. B. die Milchproduktion an und ist für viele Schmetterlingsarten eine wichtige Futterpflanze.
Das Auspeitschen mit frischen Brennnesselruten ist eine altbekannte Methode zur Behandlung von Rheuma, Gicht und Arthrose. Dies brennt zwar heftig, verschafft aber Erleichterung und kann auch die Heilungsprozesse anregen.
Aus dem frischen Kraut kann eine Tinktur hergestellt werden, welche als Einreibemittel bei Rheuma, Gicht, Arthrose, Kopfschuppen und als Haarwuchsmittel angewendet wird.
Hilft bei
Allergien, Arthrose, Bauchspeicheldrüse, Darmgeschwüre, Diabetes, Durchblutungsstörungen, Ekzeme, Erkrankungen der Galle, Erkrankungen der Leber, Erkrankungen der Milz, Gicht, Haarausfall, Hautleiden, Harnwegsentzündungen, Kopfschuppen, Magengeschwüre, Nierensteine, Pickel, Prostatabeschwerden, Raucherbein, Rheuma, Verstopfung
In der Ernährung
Die Brennnessel enthält 40 % Eiweiß, das ist mehr als in beliebten pflanzlichen Proteinquellen (z. B. Soja). Deshalb kann sie besonders für Vegetarier und Veganer als wichtige Eiweißquelle dienen.
Die Brennnessel kann z. B. als Gemüse, Suppe, Spinatersatz, Eierspeise, Teigmantelgerichte, Würzkraut, Grundlage für Gemüsesäfte und Soßen, Aroma für Getränke (Bier, Tee), Füllungen, Pesto, Salate (mit Nudelholz abgerollt und blanchiert), Pulver als Mineralstofflieferant, Milchgerinnungsmittel zur Käseherstellung, Samen geröstet oder getrocknet als Gewürz, für Kräuterkäse, Blütenknospen für Salat verwendet werden.
Im Garten
Die Brennnessel kann wunderbar als Dünge- und Pflanzenschutzmittel verwendet werden. Dazu wird eine Brennnesseljauche oder Brennnesseltee hergestellt.
Die Jauche dient als natürlicher Superdünger für stark zehrende Pflanzen. Der Tee hilf bei Mehltau, Pilzbefall und Läusen.
Auch die Obstbäume profitieren von der Nachbarschaft der Brennnessel – sie erhöht der Ertrag. Dazu einfach abgemähte Brennnesseln um den Stamm legen. Wächst die Brennnessel in der Nachbarschaft von Heilkräutern, bilden diese mehr ätherische Öle. Grüne Tomaten können zusammen mit frischen Brennnesseln in eine dunkle Kiste oder Papiertüte gelegt werden. Dann reifen sie binnen 4 bis 6 Wochen richtig gut nach.
Rezepte
0 Kommentare