Beschreibung
Unter Imker ist Spitzwegerich eine beliebte Heilpflanze, denn sein Saft lindert nach einem Bienenstich den Juckreiz und wirkt antibakteriell.
Der Spitzwegerich ist einer der bekanntesten Vertreter der fast 200 Wegericharten. “Rich” heißt König, weshalb er, wie auch seine zwei Brüder, der Mittlere und der Breite Wegerich, auch König der Wege genannt wird.
2014 wurde der Spitzwegerich, vor allem wegen seiner hervorragenden Heilwirkungen auf die Atemwege, die Mundschleimhaut und bei Wunden, zur Arzneipflanze des Jahres gewählt. Ursprünglich aus Europa stammend, fand er schnell Verbreitung in vielen kolonialisierten Ländern. Überall, wo die Europäer in das neue Land Amerika eindrangen, folgte ihnen der Wegerich. Der Spitzwegerich ist eine alte Heilpflanze, die genauso jetzt noch bekannt ist. Sogar einige Kinder wissen um die juckstillende Wirkung des Wegerichs bei Mücken- oder Brennnesselstichen. Der Spitzwegerich gilt als sogenannte Zeigerpflanze, da dort wo er wächst, auf einen nährstoffreichen Boden hinweist.
Erkennungsmerkmale
- Die Blätter wachsen in einer Rosette am Boden, haben einen glatten Rand und sind leicht behaart.
- Sie sind schmal, länglich, stiellos und werden bis zu 20 cm lang. Leicht zu erkennen sind sie durch 5 bis 7 Rippen an der Blattunterseite.
- Der Blütenstand sitzt oben auf einem langen, blattlosen, kantigen Stängel.
- Die Blüten sind weiß-braun mit eher unscheinbaren Blütenblättern, die sich alle an einem ca. 1 bis 4 cm langen, ährigen Blütenstand befinden.
- Die Blütezeit geht von April bis August.
- Die braunen Samen, mit gleicher Form und Größe wie die Blüten, sind von August bis Oktober zu finden.
- Die Wurzeln können bis zu einem halben Meter in die Erde reichen und sind fein verästelt.
Ernte
Ganzjährig
Wege, Wegränder, Wiesen, auf Lehmböden bis in etwa 1900 m Höhe
Blätter, Blüten, Knospen, Samen, Wurzeln
Geschmack
Der Grundgeschmack, insbesondere der Blütenknospen, ist champignonartig, etwas sauer.
Verwechslung
mit dem mittleren Wegerich, der etwas breitere Blätter hat und genauso zu verwenden ist
Inhaltsstoffe
Aucubin, Flavonoide, Gerbstoffe, Germanium, Glykoside, Kalium, Kieselsäure, Saponine, Schleimstoffe, Vitamin B, C, Zink, Zirkon
Eigenschaften
abschwellend, antibakteriell, antiseptisch, auswurffördernd, blutreinigend, blutstillend, desinfizierend, entzündungshemmend, erfrischend, harntreibend, reinigend, reizmildernd, schleimhautschützend, wundheilend, zusammenziehend
Hilft bei
Augenentzündungen, Asthma, Bronchitis, Entzündungen im Mund- und Rachenraum, Harnwegsentzündungen, Hautentzündungen, Husten, Insektenstiche, Lungenentzündungen, Lungenschwäche, Magenschleimhautentzündungen, obere Atemwege, Reizdarm, Schwellungen, Verbrennungen, Verletzungen, Wunden
Anwendungen
Der Spitzwegerich ist schon lange als Lungenheilpflanze bekannt. Die enthaltene Kieselsäure festigt das Lungengewebe und die Schleimstoffe schützen die Schleimhäute, was auch den Schmerz beim Husten mildert. Doch auch zu einer gesunden Ernährung kann der Spitzwegerich beitragen.
In der Heilkunde
Die Wegeriche sind wunderbare Erste-Hilfe-Pflanzen für unterwegs – als Sockeneinlage für müde Füße, Breiumschlag bei Insektenstichen oder als Pflaster, wenn der Schuh drückt.
Bekannt ist er auch als Mittel bei Husten, Lungenerkrankungen, Bronchitis und Asthma, da kann ein Tee oder Sirup aus Spitzwegerichblättern helfen. Er kann auch bei Magenschleimhautentzündung, Reizdarm und Harnwegsentzündungen getrunken und bei Entzündungen der Mundschleimhaut gegurgelt werden.
In der Ernährung
Zarte Blätter der Rosettenmitte quer zur Faser in Streifen schneiden als Grundlage für Salate und Gemüse, Spinatersatz, Omeletts, Rührei, als Brotbelag, essbare Dekoration, zum Entsaften oder in Spirituosen. Blüten zum Knabbern, in Salate beimischen, in der Pfanne dünsten, in Öl oder Essigwasser einlegen. Samen zum Gemüsegerichte verfeinern, ausgepresst zum nussigen Öl für Salate oder auf Toast, oder als Flohsamen-Ersatz. Wurzel kleingeschnitten und gemischt mit anderem gewürfeltem Gemüse wie Tomaten, Paprika oder Karotten weichgekocht. Leicht gesalzen und eventuell mit Ei oder Mehl gebunden als Gemüsefüllung von Teigtaschen und herzhaften Strudeln.
Rezepte
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