Beschreibung
Frauenmantel ist eine der bekanntesten Pflanzen für die Frauengesundheit. Er ist etwa 40 cm hoch und mehrjährig. Meistens findest du ihm auf feuchten und lehmigen Wiesen oder in Gräben. Ursprünglich kommt der Frauenmantel aus Osteuropa und Asien. Mittlerweile ist er auch bei uns heimisch und vielfach wild zu finden.
Hast du schon einmal die wunderschönen Tropfen auf seinen Blättern beobachtet? Es ist nicht nur Regenwasser, was sich dort sammelt, denn Frauenmantel hat eine ganz besondere Eigenschaft. Er schwitzt kristallklares Wasser aus den Spitzen seiner Blattzähnchen, welches sich in der Mitte des Blattes zu einem großen Tropfen sammelt. Diese Tropfen werden Guttationstropfen genannt und waren bei den Alchemisten des Mittelalters sehr beliebt. In der Volksheilkunde können für Augenbeschwerden als Augentropfen angesetzt werden.
Erkennungsmerkmale
- die Grundform der Blätter ist rund bis nierenförmig,
- sie haben 5-11 Ausbuchtungen und der Rand ist fein gezähnt,
- die Blattoberseite ist grün und kahl,
- die Blattunterseite gelblich grün und locker behaart,
- auch die Blatt- und Blütenstiele sind gelb-grün und behaart,
- die Blüten stehen an Rispen und die einzelnen Blüten sind nur wenige Millimeter groß
Ernte
April bis August
Feuchte, lehmige Wiesen, Gräben, Waldwege, lichte Wälder
Blätter, Blüten, Triebe
Geschmack
mild kohlrabiartig
Verwechslung
mit anderen Frauenmantelarten, welche genauso zu verwenden sind
Inhaltsstoffe
ätherische Öle, Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, Glykoside, Harze, organische Säuren, Phytosterin, Saponine
Eigenschaften
adstringierend, antibakteriell, beruhigend, blutstillend, blutgefäße-elastizität-fördernd, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, herzstärkend, kräftigend, krampflösend, milchbildend, nervenstärkend, verdauungsfördernd, wundheilend
Hilft bei
Arteriosklerose, Augenentzündung, Ausfluss, Diabetes, Durchfall, Ekzeme, Erkältungen, Furunkel, Geschwüre, Halsschmerzen, Hautentzündungen, Hautprobleme, Husten, Insektenstiche, Kopfschmerzen, Magenkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Nervosität, Pickel, prämenstruelles Syndrom, Schlafstörungen, Wechseljahresbeschwerden, Weißfluss, Wunden, Zahnfleischentzündungen
In der Heilkunde
Seine Heilwirkung bezieht sich nicht nur auf die Frauenbeschwerden. Sein Heilgebiet ist sehr breit und bezieht sich auf zahlreiche Körperbereiche – fast von Kopf bis zum Fuß.
In der Frauenheilkunde wird er als Tee getrunken, für Vaginalspülungen genutzt und in Sitzbädern verwendet. Weil er hormonähnliche Stoffe besitzt, wirkt er sich ausgleichend und regulierend auf den gesamten weiblichen Organismus und kann in jedem Alter hilfreich sein.
Der Frauen hilft er hauptsächlich bei:
- vermehrtem und krankhaften Scheidenausfluss, innerlich als Tee sowie äußerlich als Spülung,
- unregelmäßiger, schmerzhafter oder zu starker Menstruation als ein Sitzbad oder Tee,
- prämenstruellem Syndrom und Wechseljahrbeschwerden als Tee,
- zur Stärkung des Unterleibs und Beckenmuskulatur als Sitzbad,
- unerfülltem Kinderwunsch, denn Frauenmantel fördert den Eisprung, Bildung der Gebärmutterschleimhaut und das Einnisten des Eis,
- einige Wochen vor, während und nach der Geburt stärkt er als Teekur den Uterus und die Beckenmuskulatur, wirkt heilend auf Verletzungen, welche während der Geburt entstanden sind und fördert nach der Geburt den Milchfluss und die Rückbildung,
- ein Bad oder ein Umschlag mit Frauenmantel strafft die Haut und sorgt für eine bessere Durchblutung und soll auch die Sommersprossen ausbleichen. Volksmedizinisch wird er vor allem zur Straffung der Brüste und gegen Schwangerschaftsstreifen eingesetzt.
Aber auch die Männer können von seiner Wirkung profitieren. Auf Männer wirkt der Frauenmantel potenzsteigernd und kann einfach als Tee getrunken werden.
In der Ernährung
Als Küchenkraut ist Frauenmantel dagegen kaum bekannt und nur selten genutzt. Dennoch lohnt es sich, das gesunde Kraut mit in den Speiseplan aufzunehmen:
Blätter: Von April bis Juli kleine, weiche hellgrüne Blätter fein geschnitten in Salate, Größere Blätter als Gemüsefüllungen, Aufläufe, Bratlinge oder Kochgemüse, getrocknete Blätter und Blüten als Teebereitung oder als Vitaminpulver für Winter.
Blüten: ab Mai bis Juli sanft aromatische gelbe Blüten als essbare Dekoration.
Auch in Suppen kannst du die Blätter verwenden oder probiere sie doch einmal in einer Wildkräuterlimonade.
Im Garten
Als Nachbar verstärkt Frauenmantel den Geschmack und Duft andere Pflanzen und schützt vor Schädlingen. In den Kompost gemischt beschleunigen sie eine gute Verrottung.
Rezepte
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