Beschreibung
Die Schafgarbe war 2004 Heilpflanze des Jahres und das zu Recht, denn dieses Kraut mit seinen weißen oder zartrosa Blüten hat es in sich. Dies verrät auch schon der Name, “garbe” leitet sich von dem althochdeutschen “garwe” ab, was so viel wie Gesundmacher heißt. Tiere und besonders Schafe lieben die Pflanze.
Du musst sie nicht lange suchen. Auf fast jeder halbwegs naturbelassenen Sommerwiese ist sie anzutreffen. Ihre vielen Blüten duften sehr aromatisch und werden von Bienen und anderen Insekten massenhaft umschwärmt. Auch wir Menschen lieben diese wunderschöne Heilpflanze seit Urzeiten. Sie sollte in keiner Kräuterhausapotheke fehlen, da sie unglaublich vielseitig einsetzbar ist.
Erkennungsmerkmale
- die Pflanze wird bis zu 80 cm hoch,
- auf dem aufgerechten Stängel entspringen wechselständig angeordnete, fein gefiederte Blätter,
- das Gesamtblatt setzt sich wie eine Feder aus vielen Einzelblättchen zusammen, im Gesamtbild länglich-lanzettlich mit deutlichem Mittelnerv,
- unterirdische Ausläufer, die ständig neue, bewurzelte Pflänzchen hervorbringen, sind ein Merkmal der Schafgarbe,
- zahlreiche Blütenköpfe entspringen an unterschiedlichen Punkten und bilden optisch einen gemeinsamen Blütenstand,
- jeder Blütenkopf wird von 4 bis 6 weißen bis rosa Blütenblättchen umrandet,
- sie duften sehr aromatisch
Ernte
März bis Oktober
Fettwiesen und Weiden, trockene Wegränder und Wiesen, Böschungen, Schotterhalden, nässescheu, bodenfestigend, bis in 1800 m Höhe, weltweit verbreitet
Blätter, Blüten, Triebe
Geschmack
herb, scharf und muskatnussartig
Verwechslung
Es sind keine Verwechslungen bekannt.
Bei empfindlichen Menschen kann die Schafgarbe, in Verbindung mit der Sonnenstrahlung, eine Kontaktallergie, die sogenannte Wiesendermatitis, auslösen. In der Schwangerschaft nur in Rücksprache mit dem Arzt oder der Hebamme verwenden.
Inhaltsstoffe
Apfelsäure, ätherische Öle, Bitterstoffe, Cumarine, Eiweiß, Essigsäure, Flavonoide, Gerbstoffe, Harze, Inulin, Kaffeesäure, Kalium, Kupfer, Schleimstoffe, Sesquiterpenlactone, Vitamine
Eigenschaften
beruhigend, blutstillend, blutreinigend, durchblutungsfördernd, entspannend, entzündungshemmend, kräftigend, krampflösend, menstruationsregelnd, schleimlösend, schmerzstillend, wundheilend, zusammenziehend
Anwendungen
In der Heilkunde
Für die Heilzwecke wird das ganze Kraut (Blüte, Blätter, Stängel) verwendet, am meisten Wirkstoffe hat es zur Hauptblüte im Sommer zur Mittagszeit. Zu dieser Zeit wird es für den Winter geschnitten und zu Sträußen gebunden getrocknet.
Schafgarbe ist ein klassisches Bitterkraut mit eine mittleren Bitterwert und zusätzlichen heilenden ätherischen Ölen. Damit wirkt sie wohltuend bei Blähungen, regt die Verdauung und Gallenfluss an, hilft bei Appetitlosigkeit, Magen-Darm-Krämpfen und Leberbeschwerden.
Schafgarbentee tonisiert, wirkt krampflösend, regt die Verdauung an und gilt als antimykotisch und antibakteriell, hemmt Entzündungen und als Wundauflage verhindert die Eiterung und Geschwüre.
Seit dem Altertum ist sie als besonderes Frauenheilkraut bekannt (schwache, unregelmäßige, zu starke Menstruation, Menstruationsschmerzen, Ausfluss).
Sie ist beruhigend und hilft bei wetterbedingten Kopfschmerzen und Migräne und hat auch positive Wirkung auf Durchblutung und Kreislauf.
Hilft bei
Appetitlosigkeit, Ausfluss, Blähungen, Blutungen, Darmprobleme, Durchblutungsstörungen, Ekzeme, Erkrankungen der Galle, Gellenkentzündungen, Geschwüre, Haarausfall, Hämorrhoiden, Hautentzündungen, Hautprobleme, Kopfschmerzen, Krampfadern, Kreislaufschwäche, Leberschwäche, Magenkrämpfe, Menstruationsbeschwerden, Migräne, Nervenschmerzen, Nervosität, Nierenerkrankungen, Wunden, Zahnschmerzen
In der Ernährung
Die Schafgarbe hat einen sehr würzigen Geschmack und eignet sich daher vor allem als Zutat für Kräutersalze, Nudelteig, Kräuterbutter, Brotaufstriche oder Gewürzessig. Verwende dafür die jungen, zarten Blätter.
Aber auch im Salat oder zu Gemüsegerichten passt Schafgarbe gut. Einfach zarte Blätter und auch Blüten fein geschnitten in den Salat oder zu Mischgemüse dazu geben.
Weiter eignen sich die Blüten zum Aromatisieren von Getränken und zum Herstellen von Kräuterlimonaden. Die Blüten kannst du für Aromatisieren von Zucker, als süßer Aufstrich (gekocht aus gezuckerten Saft), als essbare Dekoration, oder als Würze für Eingelegtes verwenden.
Im Garten
Schafgarbe schützt andere Pflanzen vor Krankheiten. In Nachbarschaft von Duftpflanzen erhöht sie deren Intensität. Ein Blatt pro Schubkarren Kompost fördert sie den Zersetzungsprozess.
Andere Anwendungen
In der Kosmetik – wirkt heilend und straffend. Früher wurde getrocknete Schafgarbe als gelbes Färbemittel für Wolle verwendet.
Klasse…hoffentlich gibt es das Wunderkraut bald wieder in der Natur zu bewundern…:-)
Tatsächlich kannst du jetzt schon die kleine zarte Blätter schon finden 😉 und in deinem Salate oder Smoothie genießen.