Die Heilkräuter freuen sich großes Interesse. Der Wunsch auf natürlicher Art und Weise eigenen Körper gesund zu halten oder heilen hat in letzten Jahren deutlich zugenommen. Genauso wie der Trend nach „Selbstgemachten“. Gehst du auch diesen Weg?
Der richtige Ort
Für die Aufbewahrung von Heilkräutern ist nicht jeder Ort geeignet. Getrocknete Pflanzen sind licht- und feuchtigkeitsempfindlich – sie verlieren ihre Farbe und Heilkraft und können schimmeln. Aus diesem Grund ist ein schattiger, trockener Platz oder ein verschließbarer Schrank optimal. Das Gleiche gilt für die Aufbewahrungsgefäße – luftdicht, dunkel, Keramik, Glas oder Blech. Alkoholische Tinkturen sind da besser konserviert und haben lange Haltbarkeit. Salben sollen kühl, am besten im Obstfach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Sie sind relativ kurz haltbar und besonders empfindlich.
Die passenden Kräuter
Heilpflanzen gibt es unglaublich viele. Daher sind die universalansetzbaren Kräuter für die Hausapotheke sinnvoll. Sie wirken vielseitig wirken und sind bei den verschiedensten Beschwerden ansetzbar. Hinzu kommen noch einige Spezialkräuter, die für häufig auftretende Beschwerden gezielt Verwendung finden.
Universalkräuter: z.B. Brennnessel, Fenchel, Johanniskraut, Kamille, Melisse, Pfefferminze, Ringelblume, Salbei, Schafgarbe, Spitzwegerich und Thymian.
Um die genauen Einsatzmöglichkeiten zu erlernen, hilft entweder gute Fachliteratur, der behandelnde Arzt/Apotheker oder eine Kräuterführung oder spezieller Workshop/Seminar.
Die Spezialkräuter sind in jeder Familie anders. Manche erwischt oft eine Erkältung, andere Magen-Darm-Beschwerden oder benötigen spezielle Mittel gegen Frauenleiden. Ihre Auswahl ist in dem Fall sehr individuell.
Kräuter gegen Erkältung
Spitzwegerich (schleimlösend, reizmildernd, antibakteriell und entzündungshemmend)
Lindenblüten (schweißtreibend, hustenreizlindernd, harntreibend, krampflösend, beruhigend)
Thymian (schleimlösend, auswurffördernd, krampflindernd, keimtötend)
Holunderblüten (schweißtreibend, entzündungshemmend)
Eibischblüten und Wurzeln (schleimeinhüllend, reizlindern, immunstimulierend)
Königskerzenblüten (reizlindernd, auswurffördernd, entzündungshemmend, antiviral, harntreibend)
Kräuter bei Magen-Darm-Beschwerden
Kamille (entzündungshemmend, antibakteriell, krampflösend)
Ingwerwurzel (brechreizlindernd, blähungswidrig, keimtötend, wärmt)
Kümmelsamen (verdauungsanregend, blähungswidrig, krampflösend, antimikrobiell)
Fenchelsamen (krampflösend, blähungstreibend, antibakteriell)
Pfefferminze (kühlend, krampflösend, desinfizierend)
Kräuter bei Frauenbeschwerden
Schafgarbe (krampflösend, entzündungshemmend)
Frauenmantel (krampflösend, harmonisierend, entzündungshemmend)
Hirtentäschel (blutstillend)
Gänsefingerkraut (krampfstillend, wundheilend)
Zubereitungen aus Kräutern
Kräutertees sind sicherlich die bekannteste und beliebteste Art der Zubereitung. Einige Pflanzen benötigen jedoch eine Abkochung, um die gewünschte heilsame Inhaltstoffe herauszulösen (z. B. Ackerschachtelhalm). Dagegen werden Eibischblüten einige Stunden in kaltem Wasser ausgezogen. Wie du siehst, die Inhaltstoffe der Heilpflanze bestimmen, auf welche Art die Zubereitung erfolgen muss.
Tinkturen werden in der Regel durch mehrwöchigen Auszug der Kräuter in mind. 40 %-igem Alkohol hergestellt, medizinische Weine sind schon nach 1- bis 2 Wochen ansatzfertig. Für Kinder eignen sich eher Heilsirups – dafür werden frische oder getrocknete Kräuter mit Zucker geschichtet oder gekocht.
Es können auch Salben gerührt und Auszüge für die Bäder, Wickel, Umschläge oder Kompressen hergestellt werden. Nicht zu vergessen sind Kräuterkissen oder Kräuteröle. Es existiert noch ganze Reihe weiterer Möglichkeiten.
Weniger ist mehr
Auch Heilkräuter können falsch angewendet oder überdosiert werden und damit unangenehme bis schädliche Nebenwirkungen entfalten. Der Leitspruch „Weniger ist mehr“ ist hier mehr als richtig. Bei Beachtung der Regeln zu ihrer Anwendung sind sie in der Hausapotheke ein wundervolles Instrument zur Linderung von Alltagsbeschwerden.
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