Kräuter & Insekten

Beitrag vom 28 Jun, 2021

Von Zdenka Hanakova

Endlich ist es so weit. Der Sommer ist da und mit ihm nicht nur angenehme Temperaturen bis späten Abend aber auch die Insekten. Damit uns die Insektenplage nicht zu schaffen macht, hat für uns die Natur einige Pflanzen vorbereiten, die den Saugern gar nicht riechen.

Und es gibt ganze Reihe davon. Diese Pflanzen enthalten ätherische Öle, die (außer anderen Wirkungen) vor allem antibakteriell, antiviral, antimykotisch, abschwellend, juckreizlindernd und heilend wirken. Man kann sie durch Destillation zum Beispiel aus folgenden Pflanzen gewinnen: Lavendel, Duftgeranie, Rosmarin, Pfefferminze (Menthol), Eukalypten (Eukalyptus), australischen Teebaum, Zitronengras (Citronella), Thymian, Zeder oder Gewürznelken-Baum. Auch andere Pflanzen wie Basilikum, Salbei, Wermut, Fenchel oder Liebstöckel sind als natürlicher Insektenmittel schon lange bekannt.

ACHTUNG: unverdünnte ätherische Öle sind nicht für die Hautanwendungen geeignet (mit Ausnahme von Lavendel fein und Teebaumöl), ungeeignet sind sie auch für Schwangere und Kinder bis 6 Jahre, Anwendungen für Kinder müssen sehr gering dosiert werden!

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du diese Eigenschaften der Pflanzen nutzen kannst. Eine davon sind Dekorationen. In der Sitzecke oder zu Hause einfach Blumentöpfe mit Lavendel oder Basilikum aufstellen, Blumenkränze mit Lavendel oder Rosmarin auf den Tisch legen oder aus Zitrusfrüchten mit Gewürznelken spicken und über Tisch aufhängen. Auch die Herstellung von Kräuter-Insektenmittel ist nicht aufwendig.

Insektenmittel mit ätherischen Ölen

50 ml destilliertes oder gekochtes Wasser, 25 Tropfen ätherischen Öle nach eigener Wahl

Erstmal die Unterlage, Utensilien und Hände desinfizieren. Danach beide Zutaten in einem Zerstäuber mischen und auf Kleidung und/oder Sitzgarnitur sprühen. Vorm Gebrauch immer schütteln.

Weil er keine chemischen Stoffe enthält, wie z. B. kommerzielle Insektenmittel das DEET – Diethyltoluamid – schädliches Insektizid für die Umwelt, Tiere und Mensch), ist er nicht so lange wirksam. Seine Anwendung muss regelmäßig wiederholt werden. Auch seine Haltbarkeit ist wesentlich kürzer. Bei der Herstellung sollst du auf die Hygiene achten und alles gründlich Desinfizieren.

Mückenspray

1 Handvoll Spitzwegerich, 2 EL Lavendelblüten, 200 ml Wasser, 2 EL Alkohol (min. 40 %), ätherische Öle (z. B. Citronella, Eukalyptus), Zerstäuber (min. 50 ml)

Erstmal die Unterlage, Utensilien und Hände desinfizieren. Danach den Spitzwegerich kleinschneiden und zusammen mit Lavendel-Blüten und Wasser aufkochen. Zugedeckt etwa 10 min ziehen lassen. Einschließend abseihen und 40 ml in Zerstäuber füllen. Den Alkohol, ätherische Öle (gesamt bis 20 Tropfen) zugeben und gut mischen.

Aus der restlichen Abkochung kannst du Insektenmittel-Creme herstellen.

Kräuter-Abkochung, 30 g Bio Natives Pflanzenöl (z. B. Sonnenblumen- oder Olivenöl) 5 g Bienenwachs, ätherische Öle eigener Wahl und leere Tiegel (min. 50 ml)

Beginne wieder mit Desinfektion. Öl und Bienenwachst im Wasserbad langsam schmelzen lassen. Wenn sich das Bienenwachs völlig löst und verbindet mit dem Öl, aus dem Herd nehmen und abkühlen lassen. Die Abkochung nochmal zum Kochen bringen und anschließend auf Körpertemperatur abkühlen lassen. Wenn die Mischung eine Konsistenz von zimmerwarmer Butter hat, 20 g der Abkochung zugeben. Mit Handmixer alles so lange mixen, bis keine Flüssigkeit zu sehen ist und alles sich schön verbinden. Danach in Tiegel füllen und im Kühlschrank aufbewahren. Die Haltbarkeit beträgt etwa 3 Wochen.

Ätherische Öle kannst du auch für Duftkerze, Duftlampe und Diffusor benutzen oder die Räumlichkeiten mit getrockneten Pflanzen ausräuchern.

Auch der Liebstöckel, der in keinem Garten fehlen darf, kann auf ganz einfache Art und Weise angewendet werden. Die Blätter zwischen den Fingern oder Händen zerreiben und mit dem Pflanzensaft die meistbetroffenen Stellen anreiben.

Mücken, aber auch Zecken und Läuse meiden den Duft des Teebaumöls. So kannst du einfach deinem Kind vor dem Kindergarten ein Tropfen hinten das Ohr tropfen, um die Läuse von ihm fernzuhalten. Gegen Mücken und Zecken reibt dir ein paar Tropfen des Öls auf Handgelenke und Fußknöchel, bzw. Auf weiter meistbetroffene Stellen.

Die Zecken meiden den Geruch von Kokosöl. Das kannst du nutzen und eine Insektenmittel-Salbe herstellen. Dazu reicht das Kokosöl im Wasserbad schmelzen und mit einigen Tropfen z. B. Teebaumöls mischen. Statt Kokosöl kannst du auch deine Bodylotion anreichen. Reines Kokosöl schützt von diesen Blutsaugern auch deine Haustiere.

Es gibt auch Mittel für innere Anwendung, die gut gegen Insektenplagge wirken. Ein davon ist der Knoblauch. Wer ihm regelmäßig konsumiert, stärkt nicht nur sein Immunsystem, sondern wird er von Mücken und Zecken in Ruhe gelassen. Die können sein Geruch nicht ausstehen.

Erste Hilfe beim Insektenstich

Manchmal werden wir trotz allen Maßnahmen gestochen. Egal schon von Mücke, Bremer, Biene oder Wespe, es ist immer unangenehm und manchmal auch richtig schmerzhaft.

Auch hier können dir einige Naturmittel die Linderung bringen. Viele Kräuter wirken desinfizierend, lindern Schwellungen und Juckreiz und unterstützen eine schnelle Heilung. Die Bekannteste unter ihnen ist sicher der Spitzwegerich. Aber auch das Gänseblümchen, Zitronen-Melisse, Giersch oder Hausmittel wie Zwiebel, Essig, Quark oder Joghurt können hilfreich sein.

Die genannten Kräuter kannst du als Breiumschlag auf den Stich auftragen und wirken lassen. Dazu reicht die Blätter (oder Blüten) zerreiben bzw. zerkauen.

Als erste Hilfe kannst du bei dir ein Insektenstich-Roll-On tragen.

Für die Herstellung brauchst du erstmal eine Spitzwegerich-Tinktur. Eine Mischung aus Spitzwegerich-Blättern und Alkohol, die du mind. 2 Wochen ausziehen lässt.

Wenn die Tinktur fertig ist, seihest du sie ab. Den Roll-On fühlst du zur Hälfe mit der Tinktur gibst du natives Öl und 1 bis 5 Tropfen Teebaumöl dazu (für Kinder 1 bis 2 Tropfen Lavendel fein) und schüttelst gut durch. Regelmäßig auf die Insektenstiche auftragen verschafft Linderung des Juckreizes.

Bei der Linderung der Wespen- oder Bienenstiche hat mir am besten die Zwiebel oder Essig (Apfel- oder Tafelessig) gebracht. Dazu die Zwiebel einfach halbieren und auf dem Stich halten oder einen Umschlag auf verdünnten Essig auflegen. Beide wirken desinfizierend, abschwellend, kühlend und juckreizlindernd. Zur Kühlung kannst du auch Quark- oder Joghurtumschlag auflegen. Wichtig ist in Ruhe bleiben, sich schonen, im Schatten bleiben, genug trinken und bei Komplikationen den Arzt besuchen.

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