Kräuter Apotheke

Die 11 am meisten verwendete Heilpflanzen, ihre Wirkung und Empfehlungen zur Anwendung:

Anis (Pimpinella anisum)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: antibakterielle und krampflösende Wirkung, unterstützt die Milchbildung (Bronchitis, Rachenentzündungen, Magen-Darm-Beschwerden).

Traditionelle Anwendung: Menstruationsbeschwerden, Koliken, Blähungen und Lebererkrankungen. Bei Blähungen und Bauchkrämpfen evtl. zur Wirkungsverstärkung Fenchel und Kümmel zugeben.

Zubereitung

Anistee: 1 TL zerdrückte Samen mit ½ l Wasser aufbrühen, 10 min ziehen lassen und abgießen.

Hinweise

Wegen Inhalt an ätherische Öle, auf die Frische achten.

Baldrian (Valeriana officinalis)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: beruhigende Wirkung (nervös bedingte Einschlafstörungen und Unruhezustände). Baldrian beeinflusst den Stoffwechsel der Neurotransmitter (Botenstoffe der Nervenzellen).

Traditionelle Anwendung: nervöse Erschöpfung, Kopfschmerzen, Angstzustände und Muskelverspannungen.

Zubereitung

Baldriantee: 1 TL Baldrianwurzel mit ½ l heißem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen und abseihen.

Bad: 2 Liter Tee ins Badewasser geben.

Hinweise

Baldrian vermindert die Verkehrstüchtigkeit, am stärksten 1–2 Stunden nach der Einnahme.

Fenchel (Foeniculum vulgare)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: krampflösende, entzündungshemmende und beruhigende Wirkung (Bronchitis, Magen-Darm-Beschwerden). Traditionelle Anwendung: Erbrechen. Das Öl wird auch zu äußerlichen Einreibungen des Bauches bei Blähungen und Bauchkrämpfen verwendet.

Zubereitung

Fencheltee: 1 TL zerdrückte Samen mit ½ l Wasser aufbrühen, 10 min ziehen lassen, abgießen. Bei Blähungen und Bauchkrämpfen. evtl. auch Anis und Kümmel zugeben.

Hinweise

Fenchelöl bei kleinen Kindern, in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht verwenden – die getrockneten Früchte sind aber unbedenklich und empfehlenswert bei Dreimonat-Koliken bei Neugeborenen (für Mutter und Kind gleichzeitig).

Hopfen (Humulus lupulus)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: beruhigende Wirkung (Unruhe, Nervosität, Angstzustände und Schlafstörungen). Bei Ein- und Durchschlafstörungen am besten mit Baldrianwurzel kombinieren.

Traditionelle Anwendung: Kopfschmerzen, Menstruations- und Wechseljahresbeschwerden.

Zubereitung

Hopfentee: 1 TL zerkleinerte Blüten mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen.

Hinweise

Hopfenpräparate vermindern die Verkehrstüchtigkeit.

Johanniskraut (Hypericum perforatum)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendung für Johanniskraut-Extrakt: Depressive Verstimmung und Winterdepression aufgrund der Wirkung auf den Neurotransmitterstoffwechsel im Gehirn.

Traditionelle Anwendung: Bronchitis, das Öl bei Gicht und Rheuma. Ferner als Salbe zur Wundheilung und als Hautpflegemittel bei trockener Haut.

Zubereitung

Johanniskrauttee: 2 TL Kraut mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 5 – 10 min ziehen lassen.

Öl zur äußeren Anwendung (Einreibung): Handteller benetzen und gut einreiben.

Hinweise

Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln – Konsultation mit Arzt nötig. Die Einnahme von Johanniskraut bewirkt eine Überempfindlichkeit gegen Sonnenlicht!

Echte Kamille (Matricaria recutita)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: entzündungshemmende Wirkung (Haut- und Schleimhautentzündungen, Wunden im Anal- und Genitalbereich und Erkrankungen der Atemwege).

Traditionelle Anwendung: äußerlich bei: Akne, Hämorrhoiden und Furunkeln, innerlich bei: Blähungen und Bauchkrämpfen.

Zubereitung

Kamillentee: ½ EL mit ½ l kochendem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen, abseihen. Bei Sodbrennen und Magenbeschwerden Tee trinken, bei Entzündungen in Mund und Rachen mehrmals täglich gurgeln.

Inhalation: eine Handvoll Kamillenblüten auf ½ – 1 l Wasser.

Hinweise

Nicht bei Allergie an Korbblütler verwenden!

Zitronenmelisse (Melissa officinalis)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: virenhemmende Wirkung (äußerlich bei Lippenherpes, innerlich bei Unruhe, Schlafstörungen, Angespanntheit, Verdauungsstörungen).

Traditionelle Anwendung: Unterleibserkrankungen, Nervenleiden und nervösen Magenbeschwerden; äußerlich z. B. bei Nervenschmerzen und rheumatischen Beschwerden.

Zubereitung

Melissentee: 2 TL Blätter mit 1/8 l kochendem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen, abseihen. Abends eine Tasse trinken.

Hinweise

Tipp: Melisse bei Einschlafstörungen am besten in Kombination mit Baldrian, Hopfen oder Passionsblume kombinieren.

Pfefferminze (Mentha piperita)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: antibakterielle und krampflösende Wirkung (Verdauungsstörungen, Blähungen und Magenschleimhautentzündungen).

Das Öl wird innerlich bei Übelkeit, Reizdarm, Husten und Erkältungen, äußerlich bei Spannungskopfschmerz, Husten, Erkältungen und bei rheumatischen Beschwerden empfohlen.

Zubereitung

Pfefferminztee: 2 – 3 TL mit 150 ml heißem Wasser überbrühen, 10 min ziehen lassen.

Öl: innerliche Anwendung: 1 – 4 Tropfen bis zu 3-mal täglich. Äußerliche Anwendung: 1 Tropfen auf Schläfe einreiben. Inhalation: 3 – 4 Tropfen in heißem Wasser inhalieren.

Hinweise

Vorsicht! Pfefferminzöl bei Babys und Kleinkindern nicht verwenden, kann Atemstillstand verursachen. Nicht für Schwangere und Stillende geeignet.

Öl bei Anwendung im Schläfenbereich, Kontakt mit Augen meiden.

Ringelblume (Calendula officinalis)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: entzündungshemmende und keimtötende Wirkung (insbesondere bei infizierten Wunden zur Wundheilung sowie bei Hautentzündungen und Entzündungen der Schleimhäute).

Traditionelle Anwendung: äußerlich z. B. bei Wunden – auch infizierten – und bei Venenerkrankungen, innerlich z. B. bei Menstruationsbeschwerden und Magen- oder Darmentzündungen.

Zubereitung

Ringelblumentee: 1 TL getrocknete Blüten (oder eine Handvoll frische Blüten) mit ½ l Wasser übergießen, 10 – 15 min ziehen lassen.

Essenz bzw. Tinktur: für Umschläge, als Gurgellösung oder zum Einreiben 1:10 mit Wasser verdünnen.

Hinweise

Zur Wundreinigung: 2 TL Blütenblätter ohne Kelch mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen.

Für Hobbygärtner: Ringelblumen kann sogar auf dem Balkon gut selbst angebaut werden.

Salbei (Salvia officinalis)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: entzündungshemmende und adstringierende (zusammenziehenden) Wirkung (innerlich: übermäßigem Schwitzen und Funktionsstörungen des Magen-Darm-Trakts. Gurgeln bei Mund- und Rachenentzündungen).

Traditionelle Anwendung: innerlich z. B. bei Appetitlosigkeit, Blähung, Durchfall. Äußerlich z. B. bei Entzündungen der Haut und im Mund- und Rachenbereich.

Zubereitung

Salbeitee: Für Tee einige frische Blätter oder 1 TL getrocknete Blätter mit ½ l kochendem Wasser übergießen, 10 min ziehen lassen, abgießen. Zur Geschmacksverbesserung evtl. mit Kamillentee oder Pfefferminze mischen und mit Honig süßen.

Hinweise

Salbei vermindert die Milchbildung und sollte von stillenden Frauen deshalb nicht getrunken werden.

Weißdorn (Crataegus laevigata)

Wirkung und Anwendungsbereich

Wissenschaftlich belegte Anwendungen: beginnender Herzinsuffizienz, nervöse Herzbeschwerden.

Traditionelle Anwendung: auch bei Schwindel und Atemnot.

Zubereitung

Weißdorntee: 1 TL Blätter gut zerkleinern, mit 150 ml kochendem Wasser überbrühen, 5 – 10 min ziehen lassen.

Hinweise

Der Wirkungsaufbau verläuft langsam, oft dauert es 8 Wochen, bis sich eine Wirkung zeigt.