Gesund in den Herbst

Beitrag vom 16 Sep, 2021

Von Zdenka Hanakova

Herbstzeit – Erkältungszeit

Es fängt mit frösteln an, dann kommen Halsschmerzen, Husten und Schnupfen dazu: jede Erkältung hat ein ähnliches Schema.

In jeder Phase kannst du deinen Organismus ganz gezielt unterstützen und damit ihm den Kampf gegen die Erkältungserreger erleichtern. Es funktioniert besser als mit gekauften fertigen Teemischungen.

Sie enthalten Kräuter für die gesamte Erkältungszeit. Das hat zwar viele Vorteile: sie haben antibiotische, entzündungshemmende, fiebersenkende und schleimlösende Wirkung gleichzeitig, aber…

Selbstgetrocknete Kräuter

… am Anfang der Erkältung brauchen wir keine Kräuter, die den Schleim lösen oder Schwitzen fördern. In dieser Phase gibt uns unser Körper mit Kältegefühl und Frösteln ein Signal: „Mein Immunsystem ist bereit und ich starte die Abwehr und lass die Körpertemperatur steigen.“

Hier hilft ihm etwas Wärmendes. Das kann zum Beispiel heißer Holundersaft sein. Der wärmt uns innerlich und gleichzeitig unterstützt mit Vitaminen und anderen Inhaltsstoffen unseren Abwehrsystem.

Gute Alternative ist auch lauwarmer Brombeersaft. Den kannst du später auch gurgeln.

Ein Fußbad wirkt als Unterstützungstherapie – mit Zugabe geeigneter Kräuter (wie z. B. Thymian, Senfmehl, Salz) unterstützt er zusätzlich die Durchblutung und wirkt wärmend. Die Wassertemperatur soll dabei nicht 36 °C überschreiten. Nach beiden Anwendungen (Getränk, Fußbad) ist Ausruhen unter einer warmen und kuscheligen Decke angesagt.

Tipp: Beide Anwendungen sind auch für Kinder geeignet. Beim Fußbad nur langsam und vorsichtig vorgehen. Kinder sind wesentlich sensibler auf die Temperatur als Erwachsene.

Wenn alles weh tut

Jetzt kannst du schmerzlindernde Kräuter ansetzen. Ob schon in der Form des Kopfdampfbades, als Tee, Tinktur oder etwa Sirup. Als Vertreter kommt hier z. B. Mädesüß, der ähnliche Wirkung wie Aspirin hat, in Frage. Es kann aber auch Weide- oder Eichenrinde, Thymian, Salbei, Fichtenspitzen, Harfenstrauch oder Kamille sein.

Das Kopfdampfbad mit Salbei hilft die Schmerzen lindern, wirkt antibakteriell und hilft auch die angeschwollene Schleimhaut zu beruhigen und abzuschwellen. Der Thymian desinfiziert und wirkt antiviral.

Bei Halsschmerzen ist ein ausgezeichnetes Hausmittel Backapfel mit Zimt und Honig. So ein Apfel schmeckt nicht nur lecker, er wärmt auch durch (auch dank dem Zimt), aber liefert dem Körper auch nötige Vitamine.

Schnelle Linderung verschafft auch Gurgeln mit Salbei oder Meersalz oder Halsspray mit Kamillentinktur.

Als guter Lieferant von Mineralstoffen und Spurenelemente dient schon die von unserer Großmuttern geschätzte und empfohlene Hühnerbrühe. Eine großartige Unterstützung auch für den geschwächten Kinderorganismus.

Stärkung der Abwehrkräfte

Während einer Erkältung arbeitet unser Immunsystem im Hochbetrieb. Weiße Blutkörperchen kämpfen gegen Eindringlinge (Viren und Bakterien). Damit wir ihm die Arbeit etwas erleichtern, können wir pflanzliche Antibiotika einsetzen. Ideale Kräuter sind dabei Spitzwegerich, Salbei, Thymian, Kapuzinerkresse, Zwiebel oder Meerrettich.

Tipp: Damit du auch in der Nacht gut durchschlafen kannst – lüfte vor dem Schlafengehen gründlich das Schlafzimmer. Auf dein Kissen kannst du ein paar Eukalyptusöltropfen geben oder ätherische Öle in den Raum mit Spray verteilen (ungeeignet für Kinder bis 3 Jahre).

In Kinderbettnähe (ca. 30 cm von Kopf) kannst du Zwiebelsäckchen aufhängen. Sie dient als Desinfektion. Als weitere Möglichkeit kannst du eine Schüssel mit warmen Fenchel- oder Kamillentee aufstellen. Dank enthaltenen ätherischen Ölen schwellen die Schleimhäute ab, die Nase wird frei und die feuchte Luft tut einfach gut.

Und die Körpertemperatur steigt

Erhöhte Körpertemperatur und anschließend das Fieber zeigen nicht nur das, dass unser Immunsystem funktioniert. Es ist ein Mittel, mit dem dein Körper die Bakterien und Viren bekämpft. Deswegen ist es sehr wichtig und du sollst nicht gleich etwas dagegen unternehmen.

Eine Erleichterung verschafft dir ein Tee mit Linden-, Kamille- oder Holunderblüten. Sie wirken fiebersenkend und schweißtreibend.

Husten und Schnupfen

Wenn das Fieber am Abklingen ist, kommt die „Aufräumphase“: obere und untere Atemwege produzieren jetzt eine Menge Schleim. Der dient als Abtransport für abgestorbene Zellen, Erreger und Entzündungsstoffe.

Kräuter, die bei Husten und Schnupfen am besten wirken, enthalten Schleimstoffe. Die schützen unsere Schleimhäute, sind schleimlösend und fördern damit abhusten. Diese Stoffe vertragen keine hohen Temperaturen. Ein Kaltauszug aus Eibisch, Malve, Königskerze, Spitzwegerich, Lungenkraut, Thymian oder Kamille tut jetzt auch den gereizten Schleimhäuten gut.

Sehr wichtig ist in dieser Phase auch genügend zu trinken. Damit unterstützt du dein Körper beim Ausschwämmen der Schadstoffe. Dazu eignen sich Kräuter wie Brennnessel, Birke oder Goldrute.

Tipp: Kinder verschafft eine Linderung bei Schnupfen eine  Majoransalbe aus 2 TL Majoran und 50 g Schweineschmalz. Gegen Husten funktioniert gut Kartoffel- oder Honigumschlag.

Bei Babys funktioniert gut ein paar Tropfen Muttermilch. Am besten direkt vorm Stillen.

Schnelle Erholung

Jetzt können wir unser Körper richtig auf die Beine helfen. Dazu eignet sich gut Weißdornblüte oder Frucht. Für Kinder als Tee, für Erwachsene z. B. als Stärkungswein oder Tinktur. Genauso gut sind auch Herbstfrüchte, die so viele Vitamine enthalten – z. B. Hagebutte oder Sanddorn.

Ich wünsche dir viel Gesundheit und schnelle Genesung, wenn dich eine Erkältung doch erwischt.

Lass mich gerne wissen, welche Kräuter und Anwendungen haben sich bei dir bewährt.

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